Retter helfen Rettern

Seit Anfang 2015 haben Hunderttausende von Flüchtlingen in der Ägäis versucht, über den Seeweg Europa zu erreichen. In überladenen, seeuntüchtigen Schlauchbooten setzen sie von der türkischen Küste zu den griechischen Inseln Lesvos, Samos, Kos und Farmakonisi über. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat im Jahr 2015 insgesamt mehr als 856.000 Flüchtlinge gezählt, seit Jahresbeginn 2016 waren es bereits mehr als 128.000 Menschen. Rund 3.800 sind auf der Flucht auf See ums Leben gekommen.

Das Hellenic Rescue Team (HRT) ist eine ehrenamtliche Hilfsorganisation, die sich von Anfang an bemüht hat, in dieser schwierigen Lage zu helfen. Schon früh haben Rettungskräfte des HRT auf Lesvos, Samos und Kos den Seenotrettungsdienst verstärkt. Seit November 2015 ist innerhalb der landesweiten Organisation des HRT ein Nothilfeplan in Kraft getreten, um die Retter auf den drei Inseln zu unterstützen.

Die Ressourcen des HRT sind begrenzt. Die Rettungskräfte auf den Inseln arbeiten am Rande ihrer Kapazitäten. Das HRT hat deshalb Mitte 2015 beim World Maritime Rescue Congress in Bremerhaven Schwesterorganisation aus anderen europäischen Ländern, die ebenfalls Mitglieder der International Maritime Rescue Federation (IMRF) sind, um Unterstützung gebeten.

Das HRT hat von vielen Seiten Unterstützung erhalten. Kapt. Udo Helge Fox, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) und Chairman der IMRF, ist mehrfach in Griechenland gewesen, um das HRT zu beraten. Seerettungsgesellschaften aus dem Vereinigten Königsreich und Irland, den Niederlanden und Schweden arbeiten in der Ägäis zusammen, um das HRT langfristig zu stärken. Die Ausbildungsmission unter dem Motto „Members assisting Members“ („Retter helfen Rettern“) ist Hilfe zur Selbsthilfe. Beiläufig hat die HRT auch Unterstützung von der Norwegischen See Rettungs-Gesellschaft (RS) in Know-how, Rettungsausstattung und Finanzierung erhalten.

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